Die Weihnachtsliturgie in der Kirche des Patriarchenmetochions der Russischen Orthodoxen Kirche in Bari
Bari, Italien • 7. Januar 2012
Zu der Weihnachtsliturgie in der russischen hl. Nikolauskirche in der Stadt Bari versammelten sich viele Gläubige. Die Liturgie feierte der Vorsteher der Kirche Erzpriester Andrey Bojzov. Viele orthodoxe Christen kamen zum feierlichen Gottesdienst aus verschiedenen italienischen Städten wie Rom, Neapel etc.
Kommunion der Laien in der Weihnachtsliturgie.
Am Höhepunkt der Gottesliturgie in der russischen hl. Nikolauskirche in Bari am Hellen Tag der Geburt Christi traten Gläubige an den Eucharistischen Kelch, um am Leib und Blut Christi teilzunehmen und an diesem besonderen Fest, am Anfang der Anfänge der Christlichen Kirche Teilhaber des Heiligen Geistes zu werden.
Detail des wunderbaren schmiedeeisernen Kronleuchters in der Mitte der russischen hl. Nikolauskirche in Bari.
Nach Bari kamen selbstverständlich auch Pilger aus dem weiten Russland, um in der orthodoxen hl. Nikolauskirche in Bari zu beten, in der Stadt, wo die Reliquien des Heiligen ruhen. An diesem Tag betete in der Kirche des Patriarchenmetochions der Russischen Orthodoxen Kirche in der Stadt Bari auch der Vorstandvorsitzende der Wohltätigkeitsstiftung «Heiliger Nikolaus der Wundertäter» Andrey Bykov.
Direktor der italienischen Niederlassung der Wohltätigkeitsstiftung «Heiliger Nikolaus der Wundertäter», Italiener und Katholik Riccardo Pierno hat zum ersten Mal die orthodoxe Weihnachtsliturgie besucht und danach seine Gefühle beschrieben:
""Ohne zu verstehen, was der Chor singt und der Priester während des Gottesdienstes sagt, habe ich in dieser Nacht die Gegenwart Gottes in mir und um mich so innig wie nie zuvor gespürt. Ich empfand sie mit allen Sinnen – dem Geruchssinn, dem Tastgefühl und dem Gehör. Dank dem schönen melodischen Gesang, der keine sprachlichen Barrieren kennt, dank der weichen und warmen Beleuchtung der Kirche, dem Geruch von Labdanum und schmelzendem Kerzenwachs, den beseelten Gesichtern der umstehenden Menschen ging ich im gemeinsamen feierlichen Gefühl auf.
Die Orthodoxe Liturgie bedeutet das volle Versinken des Menschen im Gebet – mit Körper, Geist und Seele!
Meine Erfahrungen aus jenem Tag sind sehr tief. Nicht weniger als Liturgie erstaunte mich die Einigkeit der orthodoxen Christen, das einmalige Gefühl, sich unter Unbekannten wie im Kreise von Freunden und Verwandten zu wissen. In dieser Einigkeit und Gemeinschaft entsteht die riesengroße Freude, man wünscht alles Gute allen Menschen, Nächsten und Fernen, man will nur Gutes tun und der Welt Freude bringen! Die Seele schwebt auf den Flügeln der christlichen Liebe und erfüllt sich zugleich mit einer besonderen unvergleichlicher Stille und Ruhe! Genau das vermisste ich in meiner Tradition und träumte immer davon, diese Lücke ausfüllen zu dürfen!
Es war für mich eine große Freude, so viele mit Orthodoxen verheiratete Italiener und Italienerinnen zu sehen, die zur Liturgie aus Respekt vor der orthodoxen Tradition und aus brüderlicher Liebe kamen.
Ich möchte meine kurze Geschichte mit der Episode um das Kreuz abschließen. Als wir nacheinander das Kreuz unseres Herrn Jesu Christi küssten und ich gerade an das Kreuz kam, sagte Vater Andrey auf Italienisch: "Gratuliere Dir, Riccardo! Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." Er bekreuzigte mich und reichte mir zum Küssen das Altarkreuz. Die Episode lässt Sie vielleicht kalt, ich erinnere mich aber oft an diese Minute, erlebe sie weiter Male - ich war und bin tief berührt von Worten, die der orthodoxe Priester mir auf einwandfreiem Italienisch sagte!
Ich bin zweien Andreys - dem Vater Andrey und dem Vorstandvorsitzenden der Stiftung Andrey Bykov dafür sehr dankbar, dass ich diese unsagbaren und unvergleichlichen Minuten und Stunden des orthodoxen Weihnachtsgottesdienstes habe erleben dürfen."
< Zurück | Weiter > |
---|